Am Samstag den 10. März 2012 organisierten die „Freien Nationalisten aus Anhalt-Bitterfeld und Dessau", um die NPD-Kreisrätin und ehemalige NPD-Landesvorsitzende Karola Holz, wie jedes Jahr einen Aufmarsch anlässlich der Bombardierung Dessaus am 7. März 1945. Nachdem bereits in den letzten Jahren ein Rückgang der beteiligten Rechtsextremisten zu spüren war, wurde der Wert aus dem letzten Jahr dieses Mal erneut unterboten.

Den 120 Neonazis stellte sich das Bündnis „Gelebte Demokratie statt brauner Ungeist" entgegen, welches mit bunten Bühnenprogramm den vielen trotz Regen erschienenen engagierten Bürgerinnen und Bürgern vor dem Bahnhof das Warten auf die nur zögerlich eintreffenden Rechten erleichterte. Neben dem Musikprogramm gab es Redebeiträge von Vertretern aus Politik und Kultur sowie dem Führer Storch Heinar, welcher es sich nicht nehmen ließ vor Ort persönlich nach dem Rechten zu sehen und sich ein Bild der „nationalen Opposition" zu machen.

heinardessau

Im Anschluss an diese Veranstaltung versuchten einige Hundert Demonstranten den „Trauermarsch" der Rechtsextremisten mit Sitzblockaden zu behindern. Auch wenn die Polizei den Nazis letzten Endes den Weg frei räumte, gelang es den Aufmarsch der Rechten regelmäßig zu verzögern und sie zum Rückzug ihres Lautsprecherwagens zu zwingen. „Trotz dieser Teilerfolge erinnerte uns die Veranstaltung daran, wie wichtig das Bestreben der Jusos ist, Polizeiidentifikationsnummern einzuführen. Nicht einer anonymen behelmten Masse, sondern erkennbaren Individuen gegenüberzustehen, deeskaliert auf beiden Seiten", so die stellvertretende Landesvorsitzende Hendrikje Wiards.

„Der Innenminister Holger Stahlknecht hat in seiner heutigen Rede erneut den Kampf gegen Rechtsextremismus beschworen. Wir Jusos werden ihn, wenn nötig, auf seine Worte hinweisen und sie an seinem tagespolitischem Verhalten messen, denn wie sagte schon Konrad Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern." warnte Wiards.

Nach Magdeburg, Dresden und Dessau bilanzierte der Juso Landesarbeitskreis „gegen Rechtsextremismus" ein allgemein positiveres Bild zum Engagement gegen Rechtsextremismus. Die Notwendigkeit sich zivilgesellschaftlich stärker gegen den rechten Spuk zu stellen, wird auch gerade nach dem Bekanntwerden der Morde der rechten Terrorzelle NSU von immer mehr Bürgern wahrgenommen. Daher werden die Jusos auch in Zukunft nicht müde hier ihren Beitrag zu leisten.