Ein Kommentar von Tina Rosner.
Es ist mal wieder der 14. Februar. Ein Tag, der viele Mitmenschen schon lange im Voraus beschäftigt. Zumeist mit der Frage, wie man dem Partner bzw. der Partnerin eine Freude zum Valentinstag machen kann. Da diese Aufmerksamkeiten vermehrt in Form von Blumen, Süßigkeiten oder anderen lieb gemeinten, aber kommerziellen Geschenken zum Valentinstag auftreten, hat sich mittlerweile auch eine gewisse Kritik an diesem Datum entwickelt. Assoziationen mit Namen wie „Jahresevent der Blumenläden" oder „Hauptgeschäftstag der Schokoladenherz- Industrie" sind keine Seltenheit mehr.
Natürlich sind diese Aufmerksamkeiten schön und sorgen vielleicht auch für kleine Highlights im Alltag. Ferner sollen diese oft liebevoll gesuchten Geschenke auch keinem, der sich an dieser Form von Valentinstag beteiligen möchte, abgesprochen werden.
Dennoch möchte ich mit einem Wunsch den Blick auf ein anderes, aber dennoch aktuelles und eng verwandtes Thema lenken. In diesem Jahr wünsche ich mir ein paar Minuten Aufmerksamkeit für die aktuellen Entwicklungen und Debatten rund um die Themen „Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare" und „Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare"!
Zwar befasst sich die französische Politik gerade mit beidem und die Einführung der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare wird demnächst wohl Realität werden, zumal diese von großen Teilen der Gesellschaft unterstützt wird, dennoch sieht diese Entwicklung bei der Thematik des Adoptionsrechtes schon wieder ganz anders aus. Maßgeblich von der katholischen Kirche organisiert, fanden zuletzt in Paris mehrfach Demonstrationen mit bis zu 300.000 Teilnehmenden statt. Plakate wie „für den Schutz der Vater- Mutter- Kind- Familie" gehörten dabei zu den harmloseren Meinungsbekundungen. Gleichzeitig werden in Russland die Gesetze gegen Homosexuelle in einer Art und Weise verschärft, die ein „normales" und vor allem anerkanntes Leben, auch in der Öffentlichkeit, nahezu komplett verhindern.
Doch wie sieht es bei uns aus? Die Öffnung der Ehe ist zwar schon in vielen Parteiprogrammen enthalten und wird sicherlich auch in einigen Bundestagswahlprogrammen zu finden sein – dennoch ist sie bisher keine Realität. Ebenso ist es beim Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare. Was so genannte Regenbogenfamilien angeht, scheinen wir hier noch einen sehr langen Weg vor uns zu haben. Hierbei sind uns andere Länder innerhalb der Europäischen Union, wie z.B. Spanien, schon sehr weit voraus. Vielleicht sollten wir daher nicht nur danach schauen, was diese vermeintlichen Krisenländer von Deutschland lernen können, sondern in manchen Aspekten auch einmal den umgekehrten Weg bestreiten.
Und da wir ja nun einmal den 14. Februar haben, abschließend noch ein weiterer kleiner, aber konkreter Wunsch:
Ich wünsche mir, dass die Frauen und Männer, die man heute mit Rosen oder anderen Geschenken für ihre Partnerinnen und Partner durch die Straßen laufen sieht, und die gleichgeschlechtlichen Paare, die heute, wie so viele andere Paare auch, zu einem romantischen Essen verabredet sind, einfach als Paare und Menschen wie andere auch wahrgenommen werden. Denn schließlich geht es auch bei diesen Paaren einfach nur um eines: Liebe.